Geschichte

Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte von Laurenziberg.

2004

umfassende Renovierung des Dachreiters durch die Spezialfirma „Ars Ligni“ aus Münchwald im Hunsrück. Dabei hilft tatkräftig der „Rentnerring“ der Pfarrei mit.

2000/2001

Anschaffung eines neuen Zelebrationsaltars mit Ambo und Sedillen. Bronzeteile gegossen von Paul Brandenburg, Berlin, nach Joh. 15,5 „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben…“
Die Holzarbeiten fertigte der junge Gau-Algesheimer Schreinermeister Gerhard Hattemer.

1989

erfolgt die Außenrenovierung und Neugestaltung der Außenanlagen in Eigenleistung durch die Chorgemeinschaft Cäcilia-Sängerlust, Gau-Algesheim. Lediglich die Materialkosten sind von der Pfarrei zu tragen.Eine viel beachtete, großartige Jahrhundertleistung! Seitdem kümmert sich die Chorgemeinschaft rührend um „ihre“ Laurenzikirche und eröffnet jedes Jahr feierlich zum 1. Mai die Wallfahrtssaison.

1986

Pfarrer Dr. Ludwig Hellriegel richtet eine Gedenkstätte für die Märtyrer der Diözese Mainz aus der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ein.

1978/79

Pfarrer Jakob Stumpf gibt zu bedenken, dass die Kosten für den Abbruch auch zu einer bescheidenen Renovierung verwendet werden können. Mit dem Geld wird zunächst das 1905 angebrachte Rabitz-Gewölbe entfernt, eine Flachdecke eingezogen und das Innere der Kirche renoviert. Kosten DM 80.000,-

1970

Bischof Hermann Volk besichtigt die Laurenzikirche. Die Kirche weist große Schäden auf. Geschätzte Renovierungskosten DM 170.000,-, aber Gelder sind nicht vorhanden! Es droht der Abriss!

1957

erhält die Laurenzikirche anstelle der 1942 zwangsweise abgelieferten Glocken wieder zwei neue Glocken.

29.07.1906

Dekan Pfarrer Friedrich Joseph Hensel benediziert die renovierte Laurenzikirche, wozu ihm Bischof Georg Heinrich Kirstein (bis 1903 Pfarrer in Gau-Algesheim) eigens Vollmacht erteilt.

1905

Umbau und Renovierung der Laurenzikirche unter Dekan, Pfarrer Hensel durch den Mainzer Architekt August Greifzu.

09.09.1812

Verkauf der Langwerh’schen Güter auf dem Laurenziberg und aller übrigen, auf dem linken Rheinufer verstreuten Besitzungen der Familie Langwerth.

nach 1648

bauen die Freiherren von Langwerth ihre Höfe wieder auf und setzen katholische Beständer ein. Diese bitten neben der Kirchenruine auf den Fundamenten der ehemaligen Scheune des Glöckners eine kleine Kapelle zu Ehren der hll. Laurentius, Rochus und Sebastianus errichten zu dürfen.

6.6.1867

Pfarrverwalter Anton Kuhn dankt Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler für die Stiftung der Laurenzifigur, die auf dem Hochaltar Aufstellung findet. Gleichzeitig bittet er den Bischof anlässlich seiner Romreise um die Erneuerung des Ablasses, der am 28.08.1867 durch Papst Pius IX. bestätigt wird.

1868

erhält die Laurenzikirche aus der Mainzer Christophskirche die beiden Seitenaltäre. Der rechte Seitenaltar, dem hl. Kreuz geweiht, enthielt 1792 bis 1868 das heute in der St. Quintinskirche aufbewahrte gotische „Schelkropper“-Kreuz. Der linke Seitenaltar ist der Mutter Gottes geweiht.

1812

bemühen sich Bischof Joseph Ludwig Colmar und Pfarrer Jakob Göbel in Mainz bei der französischen Verwaltung des Département Mont Tonnere sowie Präfekt Jeanbon St. André erfolgreich um den Erhalt der Laurenzikirche vor dem Zugriff eines freigeistigen Gutsbesitzers und der Wallfahrt.

1807

erhält die Laurenzikirche als Hochaltar den 1656 von dem Mainzer Domscholaster und späteren Erzbischof Karl Heinrich von Metternich für die Grabkapelle seiner Familie in der Lambertikapelle des Mainzer Doms gestifteten Altar mit dem Wappen der Familie Metternich-Beilstein-Winneburg (Metternich: drei schwarze Pilgermuscheln im Herzschild auf silbernem Grund, Beilstein: drei bis fünf goldene Kreuze, Winneburg: drei silberne Hörner.

im Pestjahr 1666

stiftet Johannes Kraus, vermutlich ein kurfürstlicher Beamter aus Gau-Algesheim, einen Messkelch mit der Inschrift: „Hic calix oblatus est ut eo celeb(ratur) i(n) f(idem) S. Laurenti 1666. Er wird noch heute bei der Wallfahrt gebraucht.

1803/1810

berichtet Pfarrer Göbel, dass die Laurenzikirche ihres Inventars beraubt sei, welches die Franzosen im kalten Winter 1795 verheizt haben.

1624

Plünderungen durch die Spanier und nach 1632 durch die Schweden. Der verwüstete Ort bleibt 10 Jahre unbewohnt. Zerstörung der Laurenzikirche.

vor 1792

bis zur Auflösung ihrer Klöster helfen bei der Laurenziwallfahrt neben den Algesheimer Pfarrgeistlichen zwei bis drei Kapuziner von Bingen, zwei bis drei Franziskaner und drei Karmeliter von Kreuznach und die benachbarten Pfarrer und Kapläne aus. Sie geleiten die Prozession mit dem Allerheiligsten von der Algsheimer Pfarrkirche zum Berg und nehmen die Beichte ab.

1790

leben auf dem Laurenziberg neun Familien, 51 Seelen, 33 Kommunikanten und die lutherische Familie Langwerth.

1788

reicht der lutherische Pfarrer Georgi von Schornsheim der Witwe Johanna Viktoria Elisabeth Langwerth, geb. von Wacholtz, und ihren Töchtern auf dem Laurenziberg in der Stille das Abendmahl. Schreiben des Generalvikariats an Pfarrer Georg Wank.

1621

Besetzung der Kurpfalz durch spanische Truppen unter Befehl des Generals Christobal Spinola.

ab 1763

wohnt Carl-Philipp Langwerth (1709-1775), ein Neffe des Weihbischofs Gottfried Langwerth von Simmern im Stadecker Hof in Bergen. Seine vier Kinder werden vom katholischen Pfarrer von Algesheim getauft.

14.09.1730

Fest Kreuzerhöhung, Weihe der heutigen Laurenzikirche durch den Mainzer Weihbischof Caspar Adolph Schernauer.

1707

Grundsteinlegung und Wiederaufbaubeginn der heutigen Laurenzikirche auf den Fundamenten der alten merowingischen Zentralkirche. 1717 ist die neue Laurenzikirche fertiggestellt.

1718

Bischof Bernhard Maria von Trier erhält von Pater Johannes von Camerino O.F.M. eine Reliquie des hl. Laurentius die in einer ovalen Kapsel gefasst ist. Er versieht sie mit einem roten Band und seinem Siegel.

1719

Pro Memoria den Partikel des hl. Märtyrers Laurentius betreffend. Pater Fortunatus Dohlen O.F.M., apostolischer Poenitentiar unter Papst Clemens XI. schenkt Pfarrer Johann Georg Clemens von Algesheim eine vom Kardinaldekan Paulutio authentifizierte Reliquie des hl. Laurentius, die aber erst 1739, nach Anfertigung einer Reliquienmonstranz ausgehändigt werden kann. Im gleichen Jahr berichtet Pfarrer Clemens im Visitationsbericht, Bergen sei keine eigentliche Filiale. Der gesamte Ort gehöre den Langwerth von Simmern bis auf den Disibodenberger Hof.
Zum Laurenzifest kommen die Gau-Algesheimer, Ockenheimer und Dromersheimer mit dem Allerheiligsten. Die Monstranzen werden auf den Hochaltar gestellt. Nach dem Amt geht es auf die umliegenden Felder. Nachdem die Allerheiligen-Litanei in dreifacher Weise gesungen ist, geben die drei Pfarrer jeder mit seiner Monstranz den Segen. Danach Rückzug der Prozessionen. Es wohnen auf dem Laurenziberg 43 Seelen, mit Knechten und Mägden. Algesheim zählt 904 Seelen.

1618

zieht an Ostermontag und am St. Laurenzitag eine Prozession von Algesheim nach Bergen. In der „Kreuzwoche“ geht man im Tausch von Algesheim nach Ockenheim.

08.03.1702

Bittgesuche an das Generalvikariat, die anläßlich der Wallfahrt gespendeten Gelder der Kirche und die Naturalien wie seither dem Algesheimer Pfarrer zufließen zu lassen. Bergen gilt jetzt als Filiale von Gau-Algesheim.

1687

Weinheimer Schiffsleute beschweren sich wegen Platzmangel auf den Fähren nicht alle Rheingauer Wallfahrer mit ihren Pferden übersetzen zu können. Nur hier können die Rheingauer zollfrei den Rhein überqueren. Die Wallfahrer sollen sich früher an der Anlegestelle einfinden. Die Fährleute werden aufgefordert genügend Schiffsraum zur Verfügung zu stellen.

1669-1741

Gottfried Langwerth von Simmern, Weihbischof und Bistumsverweser von Regensburg, Stifter und Wohltäter der St. Laurenzikirche und vieler anderer kirchlicher Einrichtungen im heutigen Rheinhessen erbt nach dem Tod der Eltern den „Stadecker Hof“ in Bergen mit umfangreichen Weinbergsbesitz.

1584

gibt es in Bergen vier bewohnte Höfe, im Kapellenhaus neben der Kirche wohnt ein Kapellenbruder „so sich von Almosen ernährt“. Der Ort hatte nie mehr als sechs Höfe.

1488

erteilt Erzbischof Berthold von Henneberg einen Ablass von 40 Tagen allen Gläubigen, die reumütig ihre Sünden beichten und die Kirche des hl. Laurentius in Bergen besuchen.Den Klerikern und Einwohnern von Algesheim, Appenheim, Nieder- und Ober-Hilbersheim, Aspisheim, Dromersheim und Ockenheim wird gestattet am Laurenzitag jährlich eine Prozession mit dem Allerheiligsten zur Kirche des hl. Laurentius abzuhalten. Hierin wird die Verpflichtung der genannten Pfarreien zum Besuch der ehemaligen Mutterkirche deutlich.

1449

Pfalzgraf Stephan von Simmern belehnt seinen Kanzler Nicolaus Langwerth von Simmern (?1380-1450) erstmals mit Gütern in Bergen.

1573

fällt der Berger Zehnt, der vorher dem Stift St. Maria im Felde gehörte, wieder an den Erzbischof.

1570

wird das Filialverhältnis zu Ober-Hilbersheim gelöst und die Berger Kirche der Pfarrei Ockenheim zugeteilt.

um 1366

Kloster Eberbach im Rheingau hat Einkünfte von Bergen und besitzt einen Weinberg.
Das Kloster Disibodenberg ist ebenfalls in Bergen begütert.

1332

beschwert sich der Edelknecht Heinrich von Bergen, dass der Pfarrer von Ober-Hilbersheim die Einkünfte der Kirche von Bergen bezieht, aber dort keinen Gottesdienst hält. Das bisherige Filialverhältnis hat sich gewandelt. Der Probst von St. Maria im Felde beauftragt den Pfarrer von Ober-Hilbersheim zweimal wöchentlich in Bergen die hl. Messe zu lesen. Ober-Hilbersheim ist die letzte Pfarrei, die sich von der alten Mutterpfarrei trennt.

05.11.1307

erste ausdrückliche Erwähnung einer Pfarrkirche in Bergen, die dem hl. Laurentius geweiht ist. Die Gemeinde in Ober-Hilbersheim bittet den Probst und das Kapitel von St. Maria im Felde um ein eigenes Messbuch und die nötigen Privilegien für eine selbständige Pfarrkirche. Diese Bitte wird zunächst abgelehnt.

1158

bestätigt Erzbischof Arnold von Selenhofen den Besitz des Klosters Rupertsberg (gegründet 1147 von der hl. Hildegard von Bingen) in Bergen.

um 1000

wird von Erzbischof Willigis die Kirche zu Ehren des merowingischen Schutzheiligen St. Martin in Gau-Algesheim zur selbstständigen Pfarrkirche erhoben und von der Mutterkirche in Bergen gelöst.

13.12.795

Ediram schenkt dem Kloster Fulda zu seinem und seines verstorbenen Bruders Amalhart Seelenheil zwei Weinberge im Dorf „Ad Montibus“-„Bergen“.

01.11.767

erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Bercheim“-„Bergen“ im Codex Laureshamensis. Zu seinem Seelenheil schenkt Rudolf dem Kloster Lorsch einen Unfreien sowie seinen gesamten Besitz mit einem Weinberg.

6./7. Jhdt.

Gründung einer dem hl. Laurentius geweihten Zentralkirche durch iro-schottische Wandermissionare.

etwa 300 Meter westlich der Kirche Merowingerzeitliches Gräberfeld unbekannter Ausdehnung

2./3. Jhdt.

Bau eines römischen Staatsgutes im Tal des Eckelsbach zur Versorgung des römischen Kastells Bingium (Bingen).